Der Superbonus stellte eine außergewöhnliche Maßnahme zur Ankurbelung der italienischen Bauwirtschaft dar: Ausgaben von mehr als 100 Milliarden Euro in nur drei Jahren, mit denen mehr als 400.000 Arbeitsplätze geschaffen und Tausende von Energieeffizienz- und Erdbebensicherungsmaßnahmen umgesetzt wurden, an denen zahlreiche technische Fachleute beteiligt waren. Circa 41 % der Architekten und 63 % der Ingenieure führten Arbeiten im Zusammenhang mit dem Superbonus aus.

Mit seinem Abschluss steht der italienische Bausektor vor einer neuen Phase, gefördert durch die vom Nationalen Plan für Aufbau und Resilienz (PNRR) bereitgestellten Mittel.

Dieses Programm priorisiert die Sanierung öffentlicher Infrastrukturen, einschließlich Kindergärten und Schulen 4.0, um den infrastrukturellen und Bildungsanforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

PNRR: Kindergärten sowie öffentliche Infrastrukturen in Italien und Schulen 4.0, die in Rekordzeit mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit gebaut werden sollen.

Der Nationale Plan für Aufbau und Resilienz (PNRR) erweist sich als neuer Meilenstein für den Sektor. 2024 zeigte eine Zunahme der Ausschreibungen für Ingenieur- und Architekturdienstleistungen, insbesondere bei Großprojekten im Zusammenhang mit dem PNRR: ein Wachstum von 2,1 % im Volumen und von 48 % im Wert.

So wurde der PNRR zum neuen Ansporn für die italienische Baubranche mit besonderem Schwerpunkt auf dem Schulbau: In der Tat sind massive Investitionen in den Bau, die Renovierung, Sicherung und energetische Sanierung von Schulen und Kindergärten vorgesehen – mit dem Ziel, die Emissionen zu senken, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und die Erdbebensicherheit zu steigern.

Die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD): Schulen 4.0 und mehr.

Die 2024 aktualisierte Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) ist ein Eckpfeiler der europäischen Energiewende. Mit dem Ziel, bis 2050 einen vollständig dekarbonisierten Gebäudebestand zu erreichen, legt sie strenge Richtlinien zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen des Bausektors um 60 % bis 2030 (im Verhältnis zu 2015) fest.

Ein entscheidender Faktor unter vielen Aspekten:

40 % der in der EU verbrauchten Energie wird in Gebäuden verwendet.

Mehr als 1/3 der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Energie stammen aus dem Bausektor.

Circa 85 % der europäischen Gebäude wurden vor dem Jahr 2000 errichtet, und 75 % davon weisen eine unzureichende Energieeffizienz auf.

Auswirkungen auf Schulen, Kindergärten und öffentliche Infrastrukturen

Im Rahmen einer gezielten Strategie, diese Räume in Modelle für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit umzuwandeln, räumt die Gesetzgebung öffentlichen Gebäuden, einschließlich Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Infrastrukturen, besondere Priorität ein. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:

Neue Nullemissionsgebäude: Alle Neubauten müssen ab 2025 so entworfen werden, dass sie über den gesamten Lebenszyklus klimaneutral bleiben.

Obligatorische Renovierungen: Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz werden gezielten Maßnahmen unterzogen, um die Mindeststandards für Energieeffizienz zu erfüllen.

Schulen aus Holz: Ein neues Geschäft für Planungsbüros und Bauunternehmen

Sowohl in Bezug auf den italienischen PNRR als auch die EU-Verordnungen liegt der Schwerpunkt auf den Bauzeiten. Kindergärten, Schulen, aber auch Sporthallen und öffentliche Infrastrukturen müssen bereits ab 2025 klimaneutral sein, während die Arbeiten für den PNRR bis 2026 abgeschlossen sein müssen.

Diese neuen Schulen unterliegen also einem strengen Nachhaltigkeitsgebot bei äußerst knapp bemessenen Umsetzungsfristen: Holz als ökologischer Baustoff bietet eine pragmatische Lösung.

Die in Futura, dem italienischen PNRR, ausschließlich für den Schulbau angekündigten Ausschreibungen belaufen sich auf 5,2 Milliarden Euro, verteilt auf 1800 Maßnahmen für Kinderkrippen und Kindergärten, 400 Sporthallen und ganze 195 neue Schulen mit einer Gesamtfläche von Hunderttausenden von Quadratmetern – eine einmalige Chance für die Baubranche.

Fallstudie: Italien, Europa – die Zukunft der schulischen Infrastrukturen aus Holz.

Der Schulkomplex aus Holz in Sissa Trecasali

Große Grünflächen im Freien, die von allen Klassenzimmern aus zugänglich sind, Lehrwerkstätten, ein Fußgängerbereich, eine Turnhalle: Der Schulkomplex von Sissa Trecasali ist das perfekte Beispiel für Schulgebäude aus Holz. Das Projekt in der Gemeinde Parma mit einem Wert von 6,5 Millionen Euro wurde von der Genossenschaft Cooperativa Buozzi und Cisanova srl in wenigen Monaten errichtet.
Es handelt sich um ein Gebäude aus vorgefertigten tragenden Holzplatten: 3000 m2 mit Konstruktionslösungen, die den Normen sowie den Sicherheits-, Qualitäts- und Nachhaltigkeitsvorschriften entsprechen.
Die Entscheidung für Bauholz verwandelt das Gebäude in einen CO₂-Speicher, der dank des für die Konstruktion verwendeten Holzes 825 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre aufnehmen wird.

Klassenzimmer im Wald von Varramista

Zwar kleiner, aber nicht weniger anspruchsvoll: die Fallstudie der Waldschule von Varramista: Cisanova SRL war zuständig für die Planung und den Bau dieses Klassenzimmers in Montopoli in Val d'Arno, Pisa. Dabei stützte sich das Unternehmen auf die Lösungen von Rothoblaas, um eine solide und langlebige Konstruktion zu gewährleisten.
Dank der Stabdübel STA sowie der VGZ- und HBS-Schrauben konnten in kürzester Zeit präzise Verbindungen hergestellt werden. Ganz besondere Anerkennung gebührt jedoch X10: Bei dieser Anlage sorgt das Produkt dafür, die Konstruktion über das Fundament zu erheben, um aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.

Eine Schule ganz im Zeichen von PNRR: Der Kindergartenkomplex von Gattinara

Der Kindergartenkomplex von Gattinara in der Provinz Vercelli wurde dank der von der Gemeindeverwaltung erhaltenen PNRR-Mittel unter Beteiligung der Unternehmen Sicet srl, Alba Costruzioni srl und XLAM Dolomiti errichtet.
Die Konstruktion wurde mit BSP-Platten entworfen, die für Wände, Aufzugsschächte, Treppenläufe, die Decken der ersten Etage sowie für die Dächer zum Einsatz kamen, die für größere Spannweiten mit Balken aus Brettschichtholz kombiniert wurden. Die Abdeckung der zweiten Etage wurde mit einem System aus Balken, Dachsparren und Rauschalung aus freiliegendem Tannenholz gebaut, die eine beeindruckende konstruktive und architektonische Lösung bieten.

Der integrierte Entwurf, entwickelt als Gemeinschaftsarbeit des Planungsbüros FVAA Studio und Studiorinnova S.r.l. STP, basierte auf einem gemeinsamen digitalen Workflow in einer 3D-Archicad-Umgebung.

Alle Platten und die anderen tragenden Bauteile wurden mit den Rothoblaas-Verbindern LBV und TITAN zusammengefügt und mitFLEXIBAND verbunden, um den Schutz der Holzelemente zu gewährleisten.

Nordeuropa: Hier sind Schulen aus Holz die Norm, sogar auf den Lofoten und in Spitzbergen

Die Schule Flakstad auf den Lofoten, Norwegen, und die angrenzende Sporthalle bilden ein herausragendes Projekt. Das Schulgebäude wurde mit circa 800 Elementen aus Massivholz und Gluelam gefertigt, einschließlich tragender Komponenten mit bis zu 16 m Länge. Grenland Rail übernahm den Transport der Elemente mittels Schienenverkehrs, um die Umweltbelastung zu verringern.

Das von LINK Arkitektur entworfene Projekt wurde mit den Materialien und dem Support vor Ort von Woodcon AS realisiert, unter Mitwirkung von Peyma Entreprenør AS, das für die Gesamtleitung verantwortlich war. Unterstützt wurden sie durch ein hervorragendes Partnernetzwerk wie Stora Enso, Woodplan GmbH, Moelven Limtre AS, Dimensjon AS und Rothoblaas, das hier mit seinen eigenen Befestigungssystemen, wie den Winkelverbindern der Baureihe TITAN, vertreten war.

Außerdem zeichnete Woodcon AS für die Bereitstellung des Materials und die Unterstützung vor Ort für das wohl weltweit nördlichste Schulgebäude aus Holz verantwortlich.

Auf den abgelegenen Inseln im Eismeer mit ihren Nordlichtern besucht die junge Generation die Schule in einem hochmodernen und perfekt nachhaltigen Gebäude. Direkt auf den Svalbard-Inseln (Spitzbergen, NO), im nördlichsten besiedelten Gebiet der Erde, arbeitete Rothoblaas gemeinsam mit Woodcon As und HÆHRE ARTIC und lieferte Tausende von HBS-EVO-, HBS-, VGS- und VGZ-Schrauben für den Bau der SVALBARD FOLKEHØYSKOLE, einer Schule mit grünem Profil, eingebettet in eine traumhafte Landschaft. Hier war das wichtigste Detail die Wahl der Befestigungen, die auch polarer Kälte standhalten können.

Ob Kindergärten oder Schulen 4.0, großvolumige Infrastrukturen wie Sporthallen oder kleinere Klassenzimmer im Wald: Holz ist nach wie vor ein nachhaltiger und wegweisender Baustoff.

Die fünf Pfeiler beim Bau von Schulen aus Holz

Der gekonnte Einsatz von Holz im Bauwesen erfordert ein besonderes Augenmerk für fünf wesentliche Eckpfeiler:

Haltbarkeit: Besondere Aufmerksamkeit sollte der Planung von Randbalken, Befestigungen und Verbindungen gelten, die für die Langlebigkeit der Konstruktion unerlässlich sind.

Schalldämmung: Es ist wichtig, die Holzelemente korrekt zu entkoppeln (z. B. mit XYLOFON) und Schalldämmsysteme zu montieren, um die Übertragung von Trittschall und Stimmen zu dämpfen.

Erdbebensicherheit: Erdbebensicherheit hat in Hochrisikogebieten, wie Italien und dem europäischen Mittelmeerraum, Priorität. Holzgebäude können aufgrund ihrer Leichtigkeit und Flexibilität bessere Erdbebensicherheit als Betongebäude bieten.

Feuerwiderstand: Feuerwiderstand ist in Gebäuden, die für viele Menschen ausgelegt sind, ein grundlegendes Thema und unerlässlich. Entgegen der landläufigen Meinung kann Holz einen ausgezeichneten Feuerwiderstand bieten, insbesondere bei einer sorgfältigen Planung zum Schutz kritischer tragender Bauteile, z. B. Stahlverbindungen.

Wasser- und Luftdichtheit: Eine sowohl wasserundurchlässig als auch diffusionsoffen konzipierte Gebäudehülle ermöglicht den Transport von Wasserdampf nach außen, ohne dass Wasser eindringen kann, und garantiert ausgewogene Innentemperaturen sowohl im Sommer als auch im Winter.

Wie lässt sich der europäische PNRR Green Deal nutzen?

Allein in Italien gibt es laut Schätzungen des Italienischen Verbands der Industrie-, Handels- und Handwerkskammern Unioncamere 50.000 Absolventen von Ingenieurstudiengängen, die potentiell für den Bau von Kindergärten, Schulen 4.0 und Infrastrukturen nach PNRR-Maßstab eingesetzt werden können.

Wir brauchen Investitionen in die Ausbildung: Architekten, Bauingenieure und Statiker haben nun die große Chance, diesen Wandel zu gestalten und die Möglichkeiten der PNRR-Fonds sowie des europäischen Green Deal zu nutzen.

Rothoblaas stellt neben dem technologischerem und umfangreicherem Programm für große Holz- und Hybridkonstruktionen drei weitere Werkzeuge zur Verfügung:

Fortschrittliche Schulung in Bezug auf die innovativsten Technologien und internationalen Vorschriften für große Holzkonstruktionen, darunter die Schulungsprogramme TEEW Italia und TEEW International – ein Maßstab für die Spezialisierung bei der Planung und Konstruktion mit Holz, sowie die weltweit vertretene Rothoschool.
Zugang zu einem globalen Netzwerk von Experten, Akademikern und Planern, das mit Veranstaltungen wie dem Mass Timber Seminar dazu beiträgt, Fachwissen zu stärken und neue Kooperationen zu entwickeln.
Technischer Support und spezialisierte Beratung, die Qualität und Hochwertigkeit bei Projekten mit Rothoblaas-Lösungen gewährleisten.

Dank dieser Instrumente können die Fachleute auf dem Weg zu einer Bauindustrie 4.0 entscheidend sein.

Schulen 4.0, Kindergärten und öffentliche Infrastrukturen: Ob Nationaler Plan für Aufbau und Resilienz (PNRR) oder europäische Vorschriften: die Antwort lautet Holz