Große Holzdecken

Im modernen Bauwesen ermöglicht die Integration verschiedener Materialien das Verfeinern der Bautechniken, welche die Stärken der einzelnen Komponenten zum Vorteil nutzen. Dank der Steifigkeit des Stahlbetons kann nun auch das punktgestützte Bausystem mit einem hybriden Ansatz neu überdacht werden, der die konstruktiven Vorteile von Holz mit der Festigkeit von Beton kombiniert. 

 

Definition und Merkmale der punktgestützten Technologie 

Die punktgestützte bzw. Post-and-Slab-Technologie bezieht sich auf ein Konstruktionssystem, bei dem die vertikalen Komponenten „Post“ (Pfosten) direkt mit den „Slab“ (Flachdecken) verbunden werden, sodass keine Balken erforderlich sind. Dank spezifischer Lösungen können durch diesen Ansatz auch die Anzahl der Stützen reduziert und offene Räume und mehrstöckige Gebäude mit großen Innenräumen gestaltet werden. 

In diesen Fällen muss das Verbindungssystem den Kraftfluss durch die Decke mittels „Bypass“ gewährleisten. So wird verhindert, dass die Decke unter einer orthogonalen Belastung zur Faser gequetscht wird. 

Pfosten aus Holz bieten Leichtigkeit und Flexibilität und sorgen auf diese Weise für eine Reduzierung des Gesamtgewichts der Konstruktion und eine bessere Anpassung an mögliche seismische oder durch seitliche Winde verursachte Bewegungen.  

Wenn auch für die Decken die Entscheidung auf BSP fällt, können die Konstruktionen zusätzlich entlastet werden.  

 

Stärken der Punktgestützten Systeme aus Holz: 

• Geringes Gewicht und weniger Belastungen der Fundamente 

Holz hat ein geringeres spezifisches Gewicht als Materialien wie Beton und Stahl: Wenn es als Hauptbaumaterial verwendet wird, können die Lasten auf den Fundamenten verringert werden; dies wiederum führt zu einer Ersparnis bei den Aushubkosten und Fundamentarbeiten. 

• Einfache Montage 

Die Komponenten können im Werk mit hoher Präzision vorgefertigt und auf der Baustelle schnell montiert werden. Hierdurch werden die Bauzeiten und die entsprechenden Kosten reduziert und somit die Gesamteffizienz des Projekts verbessert. 

• Erdbebensicherheit  

Durch die Wahl eines Materials wie BSP bieten die punktgestützten Konstruktionen höhere seismische Beständigkeit und gewährleisten die Sicherheit von Gebäuden in Gebieten mit hoher Erdbebenbelastung. 

• Flexibilität der Gestaltung 

Die punktgestützten Konstruktionen mit geeigneten Verbindungssystemen ermöglichen die Gestaltung großer Räume ohne tragende Zwischenwände; so bieten sie größere Flexibilität für zukünftige Anpassungen und Umgestaltungen der Innenräume. 

Probleme mit BSP-Decken 

• Steifigkeit der Decken mit beabstandeten Stützen 

Häufig stehen besonders ambitionierte Planer vor dem Problem, eine Decke aus BSP zu fertigen, die ausreichend starr ist, um einen großen Abstand zwischen den Stützen zu ermöglichen – ein begehrtes Designelement, insbesondere bei mehrgeschossigen und öffentlichen Bauten.Da alle Holzdecken tendenziell leicht sind, leiden sie unter Problemen im Zusammenhang mit einer übermäßigen Verformung und Schwingungen (Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit). Daher ist eine sorgfältige Planung erforderlich, welche diese Probleme vermeidet. 

• Transport  

Große Decken aus BSP verlangen weitläufige ebene Holzflächen. Der Transport von großen Elementen für weitläufige Gestaltungsflächen auf der Baustelle erfordert oft außergewöhnliche Ausrüstungen mit entsprechend hohen Kosten.   
Zwecks Optimierung der Transportkosten fällt die Wahl deshalb häufig auf Platten mit Abmessungen, die mit Standardmitteln kompatibel sind (12 m x 2,9 m). Diese Entscheidung beinhaltet jedoch die Notwendigkeit, die Verbindung zwischen den Platten direkt beim Bau herzustellen. 

 

Anwendungen der punktgestützten Technologie 

Das punktgestützte System eignet sich besonders für Wohn-, Geschäfts- und öffentliche Gebäude, in denen die Ästhetik des Holzes und die Festigkeit von Beton kombiniert werden können, um sichere, beständige und optisch ansprechende Umgebungen zu schaffen. Es handelt sich zudem um eine ausgezeichnete Wahl für Gebäude in Erdbebengebieten. 

Liegt die Zukunft von BSP im Beton?  

Wer mit Brettsperrholz arbeitet, kennt das Problem, Decken aus BSP-Paneelen mit großen Abständen zwischen den tragenden Stützen zu fertigen. Da die transportierten Paneele nicht sehr breit sein dürfen (in der Regel 3,5 m), werden sie auf der Baustelle mit Platten und Epoxidharzen zusammengeklebt, sodass eine ausreichend starre Verbindung entsteht. 

Diese aus baulicher Sicht sinnvolle Lösung erfordert jedoch hohe Präzision und Kontrolle – in vielen Ländern wird vom Verkleben auf der Baustelle abgeraten, wenn es nicht gar verboten ist.  

Die Vorteile eines Hybridsystems  

Das System TC FUSION von Rothoblaas ermöglicht hingegen, die Paneele nicht durch Verkleben, sondern durch eine Holz-Beton-Holz-Verbindung zusammenzufügen. Die so gefertigten Decken sind aufgrund der Steifigkeit des Stahlbetons besonders resistent gegen Verformungen und Schwingungen, sodass sie einen größeren Abstand zwischen den Stützen als die üblichen 6 m möglich machen.  

Das Maximum wird erreicht, wenn TC FUSION mit einer Verbundplatte kombiniert wird, welche die Performance der Decke durch die Schaffung eines „gemischten Abschnitts“ steigert. Die Betonplatte kann mit CTC mit dem Holz verbunden werden, was das Gesamtverhalten verbessert. 

Nach der Entwicklung der Systeme SPIDER und PILLAR vervollständigt nun TC FUSION das Sortiment der Elemente: eine Verbindung zur Wiederherstellung der konstruktiven Kontinuität zwischen den Brettsperrholzplatten.  

Auf diese Weise können die einzelnen BSP-Platten weiterhin mit herkömmlichen Transportmitteln auf die Baustelle gebracht werden, um dann vor Ort durch eine partiell eingespannte Verbindung eine einzige monolithische Platte mit nahezu unbegrenzten Abmessungen herzustellen. 

Bewältigung großer Lasten und Verbindungen: Die Lösung für den Bau von Beton- und Holzdecken. 

Das System SPIDER von Rothoblaas wurde mit dem Ziel entwickelt, punktgestützte Verbindungen zu schaffen, die großen Lasten standhalten, sodass sich die Konstruktion in die Höhe entwickeln kann und die Anzahl der Stützen auf ein Minimum reduziert wird.  

Dank der Arbeit von Prof. Roland Maderebner der Universität Innsbruck und des technischen Teams von Rothoblaas steht mit TC FUSION endlich ein vollständiges System zur Verfügung, das auch dem Bedarf an großen Paneelen auf Deckenebene gerecht wird.  

Die Technologie, auf der TC FUSION basiert, ist eigentlich sehr einfach, zuverlässig und den Ingenieuren bekannt: Es handelt sich kurz gesagt um Schrauben und Stahlbeton.  

Die für Holz und Beton zertifizierten Schrauben werden zum Teil in das Holz und zum Teil in den Stahlbeton eingedreht und ermöglichen die Übertragung der Kräfte zwischen den beiden Materialien. Die Aufkantung aus Stahlbeton ist also nur ein Bypass oder besser gesagt ein Zwischenelement, das zwischen den BSP-Platten eingefügt wird, um die Kräfte perfekt zu übertragen.  

Anwendungen von TC Fusion: nicht nur Decken 

TC FUSION findet nicht nur in Decken seinen Platz, sondern auch in einer Vielzahl von Situationen, in denen eine BSP-Platte fest mit einem Stahlbetonelement verbunden werden muss.  

Zum Beispiel kann die Abstützung einer BSP-Decke auf einer Stahlbetonwand errichtet werden; oder das System wird für die Bodenbefestigung der Holzwand wie auch zur Verbindung einer Holzwand mit einer Stahlbetonwand eingesetzt. 

TC FUSION verbindet die Einfachheit und Präzision der Holzkonstruktion mit den typischen Toleranzen der Stahlbetonkonstruktion; es bietet die Lösung bei Unterbrechungen der BSP-Platten und erleichtert deren Transport auf der Baustelle. 

 

Mit TC FUSION ist endlich eine Kombination aus Schrauben und Armierungsstangen erhältlich, die das Verbinden von Hybridkonstruktionen, Vorfertigungen sowie Punktstützensystemen ermöglicht. Das neue Holz-Beton-Verbindungssystem verfügt über eine CE-Kennzeichnung gemäß ETA-22/0806.  

 

Lesen Sie alle Merkmale im Datenblatt. 

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